November
Montag, 06. November 2023, 18 Uhr VHS Aalen
Vortrag mit Dr. Michael Fritzsch
Trauma, Bindung und Mentalisierung
Anmeldung und Info:
https://www.vhs-aalen.de/kurssuche/kurs/232-10908
Mentalisieren meint das interpersonelles Verstehen in einem Bindungskontext. Die Fähigkeit zur Mentalisierung wird in einer förderlichen Bindungsbeziehung erworben (Fonagy et al. 2004). In besonderem Maße trägt eine spielerische Eltern- Kind-Beziehung dazu bei, dass Gefühle, Gedanken, Wünsche und Überzeugungen als etwas Bedeutsames wahrgenommen werden. Traumatisierungen behindern Entwicklungsprozesse und Mentalisierung. Eine große Zahl von Befunden konnte zeigen, dass Traumatisierungen so die Entwicklung der selbstreflexiven Fähigkeiten behindern. Diesen beiden zentralen Aspekten nach früher Traumatisierung will sich dieser Termin widmen: Dem Konzept der Mentalisierung und Bindung.
Dr. med. Michael Fritzsch ist Chefarzt der Klinik für Psychosomatik Aalen, Facharzt für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie und arbeitet u.a. in der Traumatherapie (EMDR) und Mentalisierungs-basierten Therapie (MBT).
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Freitag, 10. November, 19 Uhr, VHS Aalen / hybrid
Vortrag mit Dr. Barbara Bornheimer
"Das geht nicht - wegen der Kultur"
Anmeldung und Info VHS Aalen:
Das geht nicht - wegen der Kultur - Hybrid-Vortrag (vhs-aalen.de)
Das Konzept der Posttraumatischen Belastungsstörung wurde in den USA entwickelt - Grundlage waren Untersuchungen an Vietnam-Veteranen ... und die Beschreibung des Krankheitsbildes führte zu einer Wahrnehmung und zu therapeutischer Hilfe und finanzieller Anerkennung für die Betroffenen.
Wir haben das Konezpt mit bestimmten Symptomen und deren Auslegung in Nord-Europa übernommen.
Doch die klinische Erfahrung zeigt, dass bei Menschen die nicht aus "unserer Region", sondern z.B. aus dem globalen Süden oder aus den Krisengebieten im Osten stammen, andere, "nicht typische" Symptome als Folge einer Traumatisierung entstehen - folglich brauchen sie auch andere therapeutische Konzepte. Diese scheitern dann nicht selten daran, dass die Betroffenen Stigmatisierung fürchten oder aufgrund der "Kultur" aus der sie kommen Angebote nicht annehmen können.
Diese Herausforderungen möchte ich darstellen und diskutieren, verbunden mit der Frage: "Was braucht es ?"
Dr. Barbara Bornheimer, Fachärztin für Psychiatrie und Psychotherapie, hat viele Jahre eine sozialpsychiatrische Klinik ohne Betten in Frankfurt geleitet.
Sie beschäftigt sich seit langem mit Fragen zu Migration und kultursensiblen Angeboten die berücksichtigen, dass die klassische Krankheitslehre eine der "globalen Nordhalbkugel" ist und dass man offen dafür sein sollte, dass dies manchmal in die Sackgasse führt.
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Montag, 13. November, 2023, 19 Uhr, VHS Aalen
Vortrag mit Kathrin Funk
Die Entstehung von Entwicklungs- und Bindungstrauma aus Sicht des psychotherapeutischen Ansatzes NARM
(Neuroaffektives Beziehungsmodell)
Anmeldung und Info:
https://www.vhs-aalen.de/kurssuche/kurs/232-10702
Die Anerkennung der Existenz von komplexen Traumatisierungen (Bindungs- Entwicklungs- und Beziehungsstörungen) und auch die therapeutischen Ansätze zur Aufarbeitung dieser, werden ein immer größeres Thema in unserer Gesellschaft und auch im Umgang mit und der Begleitung von Kindern.
Was sind Entwicklungstrauma? Wie entstehen sie? Was sind ihre Folgen? Was brauchen Kinder, um zu lebendigen und glücklichen Erwachsenen heranzureifen?
Sie brauchen uns als reife, erwachsene, einfühlsame Menschen, die ihnen zur Seite stehen auf ihrem Weg durchs Leben. Gerade dann, wenn es emotional herausfordernd ist, brauchen sie Orientierung, Halt, Nähe, Wärme, Verständnis und Verlässlichkeit von uns.
Wir erkunden, was die Charakteristiken von Bindungstrauma sind, wie genau sie entstehen, was die Folgen sind oder sein können, wie NARM arbeitet und wie wir diesen frühen, tiefen Verletzungen entgegenwirken können.
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24.-26. November 2023, Yogaraum
Workshop mit Annagret Kuwertz und Margit Kreuzer
Über.Wunden
Wege zur Verarbeitung und Integration von traumatisierenden
Lebenserfahrungen
An diesem Wochenende werden wir innerhalb einer kleinen Gruppe die heilsamen Prinzipien kennen lernen, die unsere tiefen Wunden in sinnhafte, reiche Lebenserfahrung verwandeln können. Wir wecken unsere innewohnenden schöpferischen Möglichkeiten zur Bewältigung von Belastendem, lernen achtsam und respektvoll mit uns selbst und Anderen umzugehen und entdecken die tiefen Quellen, die uns helfen zu heilen. Der Gesamtrahmen bietet einen Erfahrungsraum in wertfreier und wohlwollender Haltung, in dem jede TeilnehmerIn in ihrem So-Sein willkommen ist.
Freitag 18-21 Uhr, Samstag 10 - 18 Uhr, Sonntag 10 - 13 Uhr
Teilnehmerzahl mind. 6 max. 8 Personen
Leitung: Annagret Kuwertz
Assistenz: Margit Kreuzer
Kursgebühr: 260€
Anmeldung: [email protected], 07361/975198
Annagret Kuwertz, Freiburg (Brsg.)
Geb. 1950; die frühe Leidenschaft für die kreativ-künstlerische Seite des Menschen erfüllte sich zunächst im Studium der Rhythmik an der Folkwang Hochschule Essen. Das tiefe Interesse an menschlicher Entwicklung, Entfaltung und deren Behinderung führte zu weiteren Aus -und Weiterbildungen, Studien und intensiven Selbsterfahrungen: Dispokinesis, Reiki und Cranio Balancing, Eutonie, Atemarbeit, Feldenkrais, Skan, Systemtheorie und Traumaforschung.
Seit 30 Jahren Arbeit in eigener Praxis : „Traumainformierte Prozessarbeit“, Gruppenarbeit „Der Weg des Inneren Künstlers“.
Vertiefung des eigenen spirituellen Weges in christlicher und interreligiöser Tradition. Durchführung und Leitung des Projekts „Trauma und Transformation – TRAFO-Projekt“ im Bildungshaus „Fernblick“ Ch (Katharina Werk Basel).
Eigenes professionell-persönliches nie endendes Lernen in inspirierender Zusammenarbeit mit KollegInnen in den Feldern Wachstum und Heilung.
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Dienstag, 28.11.2023, 19 Uhr, VHS Aalen
Vortrag mit Kathrin Boger
I.B.T.® Integrative Bindungsorientierte Traumatherapie
Anmeldung und Info:
https://www.vhs-aalen.de/kurssuche/kurs/232-10907
Sehr junge Kinder sind in den ersten Lebensjahren besonders verschiedensten Risiken einer Traumatisierung ausgesetzt. Sie können sich rasch in ausweglosen Situationen, z.B. medizinische Eingriffe, Unfälle, Vernachlässigung etc., befinden, in denen weder Flucht, noch Angriff möglich und sie hilflos ausgeliefert sind. Ist dieses Erleben mit sehr starken, überflutenden und evtl. auch andauernden oder sich wiederholenden Stress verbunden, kann es auf Grund der noch nicht gefestigten Persönlichkeitsstruktur und noch nicht ausreichend abgeschlossenen Gehirnentwicklung zu schweren Traumatisierungen bereits im frühen Kindheitsalter kommen. Die sehr belastenden Auswirkungen zeigen sich sowohl kurz- und mittelfristig im Alltag, aber auch langfristig bis ins hohe Erwachsenenalter. Eine möglichst frühe traumatherapeutische Unterstützung kann helfen, diesen Folgen entgegenzuwirken. In diesem Vortrag sollen Möglichkeiten und Herausforderungen der direkten Traumatherapie bei Säuglingen und Kleinkindern, sowie deren Bezugspersonen unter Einbezug der Polyvagal Theorie vorgestellt werden.
Katrin Boger, Kinder- und Jugendpsychotherapeutin, Traumatherapeutin, Begründerin der I.B.T.® Methode (Integrative Bindungsorientierte Traumatherapie bei Säuglingen, Kleinkindern und Vorschulkindern), Supervisorin und Leitung des WZPP® WeiterbildungsZentrum für Pädagogik und Psychologie
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Schreibseminar mit Cristina Wild
Freitag, 16.02.2024 von 18-20 Uhr / Samstag, 17.02.2024 von 9.30 - ca. 18 Uhr (mit Mittagspause)
Trauma wohnt im Körper
und welche Worte finde ich dafür?
Wir und unser Körper „haben“ Bauch Herz und Kopf.
Wenn wir Traumatisches erlebt haben gibt es meist auch Anteile in uns (Bauch, Herz oder Kopf), die nicht betroffen sind.
Ein Grund, warum wir überlebt haben.
Wenn ein Trauma im Körper an dem Ort, wo es wohnt, sein darf, gesehen wird
und Anerkennung findet, ist das schon gut. „Wir müssen ja nicht alles aufwühlen“, sagen manche. Und tatsächlich müssen und können wir nicht die ganze Vergangenheit aufarbeiten. Doch ist eben aus vergangenen Zeiten einiges in uns aktiv. Diesem, was da oft im Dunkeln lebt, im Körper einen Platz zu geben kann oft hilfreich sein. Es anschauen und spüren, kann gut tun, wenn es dosiert geschieht und wenn achtsam und behutsam beachtet wird, ob es gesehen und gespürt werden möchte. In einem weiteren Schritt, trauen wir uns vielleicht, spielen wir damit, Worte und Bilder dafür finden. Wir schreiben, was in uns lebt, als kurze Geschichte oder Metapher oder einfach, um ihm Ausdruck zu geben. Ein Seminar mit 2 Ansätzen: Zuerst durch eine Begehung, wie in der Aufstellungsarbeit, Bauch Herz und Kopf erkunden und den Fluss der Verständigung zwischen diesen drei Zentren unterstützen als Selbsterfahrung oder im Zuschauen. Und dann in einem zweiten Schritt können diese Erfahrungen dann in Worte gefasst werden.
Anmeldung und Info:
Kursgebühr: 120€
Margit Kreuzer
Tel.: 07361 975198
Email: [email protected]
Cristina Wild
Ärztin für Psychiatrie und Psychotherapie
Fachärztin, Gestalt-Therapeutin, Trainerin für Gewaltfreie Kommunikation, Ausbildung in Living Compassion Work by Robert Gonzales, Ausbildung in spiritueller Aufstellungsarbeit bei Siegfried Essen, Körpertherapie, Trauma- Arbeit (EMDR) PEP (Prozessorientierte Embodimentale Psychotherapie), Triadenarbeit nach Gabriela von Witzleben, Yoga-Lehrerin seit ca 1988, Spirituelle Praxis und Meditation seit mehreren Jahrzehnten Beschäftigung mit Poesie und das Verfassen von Gedichten. Kreatives Schreiben als Weg (unter anderem mit Anna Platsch)